St. Petersburg Info

Katharina II.

Fjodor Rokotow. Porträt von Katharina der Großen. 1770
Fjodor Rokotow. Porträt von Katharina der Großen. 1770

Geburts- und Sterbetag:

Katharina II, oder auch Katharina die Große genannt, kam am 02. Mai 1729 zur Welt. Bevor sie zu dem Russisch-Orthodoxen Glauben konvertierte, hieß sie Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst (deutsche Prinzessin). Sie war die Tochter des Fürsten Christian August von Anhalt-Zerbst und dessen Ehefrau Johanna Elisabeth von Holstein-Gottorf.

Am 17. November 1796 verstarb sie in Sankt Petersburg.

Familie

Im Jahre 1745 ging sie, auf Verlangen der Zarin Elisabeth, die Ehe mit dem einzigen noch übrig gebliebenen Erben Peters des Großen, Peter Fjodorowich (Peter III., Enkel Peters des Großen), ein.

Aus dieser Ehe stammen 2 Kinder: ein Sohn, Paul (späterer Zar Paul I.) und eine Tochter, die noch in ihrer Kindheit starb.

Katharina II. und ihr Weg auf den Thron

Katharinas Gemahl, der neue Zar Peter III., versetzte Bauern, Adlige und nicht zuletzt seine Offizieren durch seine Unfähigkeit zur Herrschaft, seine Abneigung gegen alles Russische und die launenhaften Verordnungen in tiefe Unzufriedenheit.

Louis Caravaque. Das erste Ehejahr der Großfürstin Katharina. 1745
Louis Caravaque. Das erste Ehejahr der Großfürstin Katharina. 1745

Aus diesem Grund drängten einige enge Freunde und Offiziere Katharina dazu, sich des Thrones zu bemächtigen.

Während Katharina noch zögerte, bereiteten ihre Freunde die Verschwörung vor.

In der Nacht des 27. Junis 1762 machte einer der Verschwörer im betrunkenen Zustand verräterische Äußerungen. Er wurde daraufhin verhaftet und verhört. Dadurch wurde die Zeit knapp, denn unter Folter hätte der verhaftete alles verraten können.

Im Morgengrauen schlich sich also der Hauptmann Alexej Orlow unbemerkt in das Schlafzimmer Katharinas und erklärte ihr, dass es Zeit wäre zu handeln.

Angekommen bei den Kasernen traf Katharina auf die bereits instruierten Truppen, die sie mit Jubel empfingen.

Ein Priester trat mit einem Kreuz hervor und begann zu beten, anschließend leisteten die Soldaten den Treue-Eid gegenüber Katharina, die von dort an angesichts des Kreuzes zur souveränen Herrscherin über Russland wurde.

Im ganzen Land läuteten die Glocken. Bürger gingen auf die Straßen und schlossen sich begeistert Katharina und den Truppen an.

Als Peter III. von dem Staatsstreich erfuhr, erbat er bei der neuen Kaiserin die Erlaubnis, in sein geliebtes Holstein zurückkehren zu dürfen. Sie erfüllte ihm diesen Wunsch nicht, mit der Begründung der ständigen Bedrohung, die von ihm ausgehen würde. Katharina schickte ihn unter Aufsicht in eines seiner Landhäuser, wo er getrunken und sich vergnügt hatte. Kurze Zeit später wurde er jedoch bei einem Streit getötet.

Es wird angenommen, dass Katharina diesen Mord nicht auf dem Gewissen hat.

Die Regierungszeit von Katharina der Großen

Katharina II. war sehr temperamentvoll und intelligent.

Sie führte die Politik Peters des Großen weiter, nur nicht mit dessen harten Methoden.

Katharina II. war der Meinung, dass dem Volk an Aufklärung fehlte.

Um dem entgegen zu wirken, stiftete sie zahlreiche Schulen.

Die Herrscherin hatte zahlreiche Liebhaber, die sie bei der Regierung unterstützten. Einer von ihnen war der Fürst Grigori Potjomkin, dem sie sogar ein Schloss schenkte.

Sie befasste sich gerne mit Philosophie. Besonders angetan hatten es ihr die französischen Philosophen Voltaire, Montesquieu und Diderot, mit denen sie auch ständigen Briefkontakt pflegte.

Das Denkmal für Katharina die Große am Ostrowski-Platz
Das Denkmal für Katharina die Große am Ostrowski-Platz

Die Sprache Französisch kam unter den Gelehrten und dem Adel in Mode.

Katharina die Große, die selbst von Frankreich begeistert war, erhob sogar Französisch zur Hofsprache.

Unter ihr als Oberhaupt erfuhr Russland das goldene Zeitalter des Adels.

1773 noch zu Lebzeiten Katharinas II. wurde im Garten vor dem Alexandrinsky-Theater ein Denkmal ihr zu Ehren enthüllt.

Im Jahre 1777 schenkte Katharina II. ihrem Sohn, Paul, und seiner Gemahlin, Maria, ein Gut am Ufer des Slawjanka-Flusses, 30 km südlich St. Petersburgs, das zukünftige Pawlowsk.

Katharina II. war der Überzeugung, dass Autokratie die einzig mögliche Regierungsform sei.

„Die Französische Revolution“ von 1789 versetzte die Zarin in Furcht und Schrecken und bewirkte in ihr eine Veränderung. Während ihrer letzten Lebensjahre änderte sich ihre Innenpolitik. Erstmals in ihrer Regierungszeit kam es zur massiven Verfolgung von Intellektuellen. Sie ließ jeden verbrennen, der Kritik an der Leibeigenschaft ausübte.

Sie gründete viele Schulen und Universitäten und förderte die Wissenschaft und die Künste, für die sie sich selbst begeisterte.

Zarskoje Selo war der Sommerwohnsitz von Katharina II.

1796 starb sie und bestimmte ihren einzigen Sohn Paul als ihren Thronerben.